Leben weitergeben heißt viele Kinder bekommen?

Eigene Kinder zu haben ist sicher die erste Weise, Leben zu schenken und es ist ein schönes und außerordentliches Abenteuer. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, Kinder groß zu ziehen. Die Adoption ist ein Beispiel für das Engagement als Ehepaar im Dienst an der Gesellschaft.

Kinder haben heißt nicht allein ihnen das biologische Leben zu geben. Es geht auch nicht nur darum, viele Kinder zu haben. Kinder haben heißt auch, für sie die Verantwortung zu übernehmen, sie groß zu ziehen. Die Erziehung ist in der Tat ein regelrechtes „zur Welt bringen“. Im Gegensatz zum Tier muß der Mensch erst lernen, sein Leben zu meistern und es bewußt zu gestalten, soweit das in seiner Macht liegt.

Erziehen heißt, ein Kind dazu führen, daß es aus seinem naiven Dasein herausfindet und ihm helfen, sein Leben in die Hand zu nehmen auf eine bewußte, freie und verantwortungsvolle Weise. Es heißt, dem Kind als einem Menschen im Werden die Möglichkeit zu geben, sein Leben als sein persönliches Werk aufzubauen, seine eigenen Fähigkeiten zu entfalten, indem es sich zugleich die kulturellen Errungenschaften und die sittlichen und geistlichen Werte der Menschheit aneignet.

Auf dieser Ebene ist es wichtig, die Erziehung zur Liebe als Selbsthingabe hervorzuheben. „Die Liebe der Eltern bleibt nicht nur Quelle, sie wird die Seele, die das gesamte konkrete erzieherische Wirken prägt und leitet und mit jenen Werten wie Verständnis, Beständigkeit, Güte, Dienen, Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft bereichert, die die kostbarsten Früchte der Liebe sind.“ (Enzyklika Familiaris Consortio 36). Schließlich sind christliche Eltern aufgefordert, ihren Kindern alles anzubieten, was von einem christlichen und kirchlichen Standpunkt aus zu einer fortschreitenden Entwicklung ihrer Persönlichkeit nötig ist.


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